Geschichte des Pergamonmuseums
Das erste Pergamonmuseum wurde bereits 1901 von Kaiser Wilhelm II. eröffnet. Da die zahlreichen antiken und archäologischen Objekte, die bei Ausgrabungen in Babylon, Uruk, Ägypten und Assur gefunden worden waren, jedoch nicht ausreichend präsentiert werden konnten, plante Wilhelm von Bode ab 1906 einen Neubau. Bereits zu dieser Zeit war die Unterbringung unterschiedlicher Artefakte in abgegrenzten Flügeln vorgesehen. Ab 1907 erarbeitete dann Alfred Messel auf Basis der Pläne Bodes einen Dreiflügelbau, welcher nach seinem Tod von Ludwig Hoffmann ausgeführt wurde.
Die Einrichtung der Vorderasiatischen Abteilung, des Islamischen Museums und der Gemälde- und Skulpturengalerie wurden unterdessen von Architekten wie Wilhelm Wille, Walter Andrae, German Bestelmeyer und Ernst Kühnel vorangetrieben. Letzterer war zusammen mit Ludwig Hoffmann mit der Errichtung der außergewöhnlichen Mschatta-Fassade betraut. Weiter entwickelten Hoffmann und Theodor Wiegand gemeinsam die spektakulären Konzepte für die Säle, in denen heute der Pergamonaltar, das Ischtar-Tor und das fantastische Markttor von Milet zu sehen sind.
Derweil die Bauarbeiten am heutigen Pergamonmuseum besonders durch den Ersten Weltkrieg, die Novemberrevolution von 1918 und die zunehmende Inflation Anfang der 1920er Jahre verzögert wurden, konnte der Bau 1930 endlich eröffnet werden.
Schon während der Luftangriffe der Alliierten im Zweiten Weltkrieg wurde das deutsche Museum jedoch stark beschädigt. Zudem wurden viele Museumsstücke ab 1945 nach Moskau und Leningrad transportiert, sodass das Museum erst 1954 teilweise wiedereröffnet werden konnte. Viele der nach Russland überführten Museumsbestände gelangten zwischen 1957 und 1958 schließlich zurück nach Deutschland und wurden von der DDR verwahrt. Nachdem die einzelnen Museumsabschnitte zunächst als eigenständige Museen geführt wurden, kombinierte die Stadt die Säle ab 1958, sodass der Bau seinen heutigen Namen erhielt!