Dom-Geschichte
Die ersten geschichtlichen Überlieferungen zum Berliner Dom reichen bis weit ins 15. Jahrhundert zurück. Zu dieser Zeit wurde die mittelalterliche Backsteinkirche nahe des gerade erst fertiggestellten Schlosses zur neuen Hofkirche Joachims II. umgebaut. Eingeweiht wurde der Dom dann bereits 1536.
Zwischen 1747 und 1750 war es dann Friedrich II., der die inzwischen baufällige Backsteinkirche abreißen und einen neuen Dom im Neobarock-Stil am heutigen Standort errichten ließ. Nachdem Johann Boumann und Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff mit dem Bau beauftragt worden waren, wandelte Karl Friedrich Schinkel den Dom Anfang des 19. Jahrhunderts in eine schlichtere, modern klassizistische Form um. Später ließ König Friedrich Wilhelm IV., den Bau im Herzen der Stadt erneut umgestalten. Dabei sollte der Dom nach Entwürfen von Friedrich August Stüler in eine prunkvollere Kirche mit italienischen Stilelementen verwandelt werden.
Ein erneuter Umbau schien dann nach der deutschen Reichsgründung notwendig. Berlin war nun nicht nur Hauptstadt, sondern eine rasant wachsende Metropole. Ein alter Dom wurde entsprechend nicht mehr als repräsentativ genug angesehen. Und so erhielt Julius Carl Raschdorff 1885 den Auftrag, detaillierte Pläne für einen umfassenden Umbau zu gestalten. Das Ergebnis war ein außergewöhnlicher Bau im Stil der Neorenaissance und des Neobarock. Da das preußische Abgeordnetenhaus jedoch lediglich zehn Millionen Reichsmark statt der geplanten zwanzig Millionen für den Bau genehmigte, musste Raschdorff seine Pläne mehrmals anpassen. Und so wurde erst am 17. Juni 1894 mit dem Neubau begonnen. Nach etlichen Schwierigkeiten und Verzögerungen während des Baus wurde der neue Dom schließlich am 27. Februar 1905 eingeweiht. Die Gestaltung der Altarfenster, der wunderschönen Kuppelmosaike, der Kanzel oder der beeindruckenden Bronzetüren erfolgte derweil unter Anleitung Anton von Werners.
Während ein alliierter Luftangriff im Zweiten Weltkrieg den eindrucksvollen Bau teils stark beschädigte, gilt der Dom noch heute als flächenmäßig größte evangelische Kirche Deutschlands. Zusätzlich ist die im Untergeschoss des Doms liegende Hohenzollerngruft eine der bedeutendsten dynastischen Grabstätten in ganz Europa. Hier ruhen bis heute Fürsten und Könige aus dem Haus Hohenzollern wie König Friedrich I., Sophie Charlotte oder Königin Elisabeth Christine.