Passau, 1 Hotel

Ein Muss für jeden Aufenthalt in Passau ist ein Besuch im Stephansdom, um einen Blick in die beindruckende Barockkirche mit der größten katholischen Kirchenorgel der Welt zu werfen. Der Dom, der auf dem höchsten Punkt der Halbinsel zwischen Donau und Inn errichtet wurde, zählt zu den bedeutendsten und größten Barockkirchen Deutschlands. Seit jeher ist er Bischofssitz und Hauptkirche des Bistums Passau. Die Orgel verzaubert Besucher von Mai bis Oktober bei regelmäßigen Orgelkonzerten mit imposanter Akustik, die aus 17.974 Pfeifen und 233 Registers entlockt wird. Die fünf reich verzierten Orgelwerke mit bis zu elf Meter  hohen Pfeifen runden den Eindruck der barocken Innenarchitektur ab.

Am Dreiflüsseeck fließen Donau, Inn und Ilz zusammen. Die drei Flüsse kommen hier an der Spitze der Halbinsel, auf der sich die historische Altstadt Passaus erhebt, aus drei verschiedenen Himmelsrichtungen zusammen und bieten ein farbenfrohes Naturschauspiel. So bringt jeder der Flüsse eine eigene Wasserfarbe mit sich: Der blaue Strom der Donau vereint sich mit dem grünen Wasser der Inn und der schwarzen Farbe der Ilz. Richtung Osten fließt der Donaustrom dann ein längeres Stück in drei Farben weiter. An der Spitze der Halbinsel, der sogenannten Ortsspitze, können Sie sich in einem kleinen Park von einem Spaziergang durch die Altstadt ausruhen und den Blick über das Wasser schweifen lassen.

Die Altstadt lockt mit vielen Sehenswürdigkeiten und bietet mit ihren schmalen Gassen und mediterran anmutenden Bauten das passende Flair für einen gemütlichen Stadtspaziergang bis zur Ortspitze am Ende der Halbinsel. Durch den Innbrückbogen im Südosten und den Paulusbogen der im Westen gelegenen Stadtmauer gelangen Sie in das Kerngebiet der Altstadt. Zentrum der Altstadt bildet der Domplatz mit dem Stephansdom. Darüber hinaus hat das historische Herz Passaus viel Sehenswertes zu bieten, z.B. den Residenzplatz, das alte Rathaus mit seinen prächtigen Sälen und dem Rathausturm oder das Glasmuseum.

Auf dem St. Georgsberg ragt die Veste Oberhaus empor. Die Festung, die 1219 um eine bereits vorhandene Georgskapelle errichtet wurde, war Burg und Residenz des fürstlichen Bischofs und musste in ihrer Geschichte mehrfach gegen Passaus rebellierende Bürger standhalten, die eine Reichsstadt errichten wollten. 1822 wurde sie Staatsgefängnis und Militärstrafanstalt, bis 1918 als „Bastille Bayerns“ gefürchtet. 1932 übernahm die Stadt Passau das Oberhaus. Das Oberhaus beherbergt seit 1991 diverse Dauerausstellungen zur Stadtgeschichte sowie wechselnde historische Sonderausstellungen. Vom Aussichtsturm aus können Besucher die Burganlage von oben erkunden, das Burgcafé lädt zum Entspannen ein.

Liebhaber romanischer bis barocker Meisterwerke finden das Domschatz- und Diözesanmuseum am Residenzplatz in der Passauer Altstadt. Am südlichen Seitenschiff des Doms führt eine Wendeltreppe zum so genannten Saalbau, in dem sich das Museum befindet und der die Alte mit der Neuen Residenz verbindet. Neben interessanten Informationen zum Bistum Passau, seiner Geschichte, Kunst und Kultur können Besucher über 100 kostbare Exponate bewundern, z.B. liturgische Gewänder, Monstranzen oder gotische Tafelbilder. Das Museum ist vom 2. Mai bis 31. Oktober an Werktagen von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Das Glasmuseum gehört zusammen mit dem Hotel Wilder Mann zum historischen Gebäudekomplex Wilder Mann am Rathausplatz. Nach einer Fahrt mit dem Lift in den 4. Stock erwartet die Besucher ein Rundgang durch die Geschichte der böhmischen Glaskunst von 1700 bis 1950, von Barock bis zur Moderne. Schwerpunkt der Zeitreise bildet das 19. Jahrhundert bis zum Jugendstil, die Zeit der Hochblüte der böhmischen Glaskunst. Die Sammlung mit 30.000 Gläsern, von denen 13.000 Exponate ausgestellt sind, gilt als weltweit größte Sammlung dieser Art. Die Ausstellung zieht sich durch alle Etagen des Gebäudes. Wer nicht genug bekommt, kann sich vor Ort gleich die größte deutschsprachige Kochbuchsammlung ansehen.

Direkt neben dem Paulusbogen erhebt sich der barocke Bau der katholischen Pfarrkirche St. Paul mit ihrer Fassade in Altrosa und Weiß. Der heutige Bau entstand um 1680, nachdem an dieser Stelle eine erste um 1050 errichtete Kirche bei Bränden zerstört wurde. Vom Paulusbogen aus führt eine Freitreppe hinauf zur Kirche. Im Innenraum heben sich die schwarzen, vergoldeten Altäre und die Kanzel kontrastreich von den hellen Wänden ab. Der große Hochaltar zeigt die Enthauptung Paulus und ragt bis in das Gewölbe des Chorraums hinauf. Legen Sie beim Bummel durch die Altstadt eine kurze Pause ein und lassen Sie die Atmosphäre der Kirche auf sich wirken.

Die Wallfahrtskirche Mariahilf und das angeschlossene Kloster liegen erhöht auf dem Mariahilfberg über der Innstadt südlich der Inn. Die Anlage wurde in den Jahren 1624 bis 1627 im Barockstil erbaut, nachdem der Andrang von Betern und Wallfahrern auf die Kapelle, die dort vom Domdekan Schwendi 1622 um ein Mariengnadenbild errichtet wurde, zu groß wurde. Die auffälligen Turmhelme wurden erst nachträglich im Jahre 1665 aufgesetzt. Bis heute ist die Kirche ein beliebter Wallfahrtsort für Pilger aus Mittel- und Südosteuropa. Zur Kirche gelangen Besucher von der Innstadt aus über einen überdeckten Treppengang mit 321 Stufen. Pilger beten während ihres Aufstiegs über diese Wallfahrtsstiege.

Das Stadttheater Passau im fürstbischöflichen Opernhaus dient heute als feste Spielstätte des Landestheaters Niederbayern und bietet Platz für 350 Zuschauer. 1645 einst als Ballhaus an der Innbrücke errichtet wurde es im Laufe seiner Geschichte mehrfach umgebaut und saniert. Im Opernhaus, das heute nicht nur eine Bühne für Opern und Operetten, sondern auch für Musicals, Konzerte und Theater bietet, werden die Einfachheit des Frühklassizismus und moderne Bühnentechnik vereint. Besichtigungen sind leider nicht möglich, aber nutzen Sie beim Besuch einer Oper oder eines Konzerts die Gelegenheit und lassen Sie Ihren Blick durch den einzigartigen Saal schweifen. 

Das Museum Moderner Kunst Wörlen in der Passauer Altstadt wurde 1990 vom Architekten Hanns Egon Wörlen ins Leben gerufen. Die Ausstellungsfläche von ca. 10.000 qm erstreckt sich über drei Etagen in vier Altstadthäusern, die unter der Leitung von Wörlen aufwändig verbunden und saniert wurden. Das Museum beherbergt moderne und zeitgenössische Kunst – schwerpunktmäßig Werke des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit – sowie rund zehn wechselnde Ausstellungen pro Jahr. Diese Ausstellungen präsentieren schwerpunktmäßig Kunst aus dem 20. und 21. Jahrhundert, darunter viele zeitgenössische Werke aus Osteuropa.

Das RömerMuseum steht auf den Fundamenten des spätrömischen Kastells Boiotro, dessen Grundmauern 1974 zufällig von einem Bauarbeiter entdeckt wurden. Das Museum wurde nach Freilegung der Anlage 1982 eröffnet. Nach einem großen Um- und Erweiterungsbau, wird Besuchern seit 2013 eine neugestaltete Ausstellung präsentiert: weniger akademisch, moderner und kindergerechter. Die Ausstellung umfasst Funde aus dem ostbayerischen Raum und Passau aus der Stein- bis Neuzeit. Im Mittelpunkt steht die Passauer Siedlungsgeschichte mit 8 qm großen Modell der römischen Ansiedlung. Die Reste des Kastells können im Freien besichtigt werden.