Jährlich begeben sich mehr als 100.000 Besucher auf die Spuren des wohl bekanntesten deutschen Dichters und Denkers, Johann Wolfgang von Goethe. Das Goethe-Haus Frankfurt ist die beliebteste Dichter-Gedenkstätte, in der man sich in das wohlhabende bürgerliche Leben in der Mitte des 18. Jahrhunderts hineinversetzen kann.
Vom B&B Hotel am Hauptbahnhof Frankfurt ist das Museum nur 20 Minuten zu Fuß entfernt und auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Lass das kulturelle Erbe auf dich wirken und erfahre hier, was es im Museum zu entdecken gibt und warum sich ein Besuch lohnt.
Der bedeutende Dichter Johann Wolfgang von Goethe wurde 1749 in Frankfurt am Main geboren. Genauer gesagt in dem Gebäude am Großen Hirschgraben, das heute ein Museum ist. Es war das Elternhaus Goethes, in dem die Familie bis 1795 wohnte. Das Gebäude bestand zunächst aus zwei miteinander verbundenen Fachwerkhäusern, die der Vater des Dichters, Johann Casper, ab 1755 zu einem repräsentativen, viergeschossigen Gebäude im Rokoko-Stil umbauen ließ.
Hier verbrachte der junge Goethe seine Kindheit und Jugend, bis er 1775 nach Weimar ging. Im elterlichen Haus wurden er und seine Schwester Cornelia von einem Hauslehrer unterrichtet. Anschließend studierte er in Leipzig und Straßburg Rechtswissenschaft und arbeitete später als Advokat in Wetzlar und Frankfurt. Zwischen den beiden Studienaufenthalten kehrte er von 1768 bis 1770 ins Elternhaus zurück und widmete sich unter anderem der Dichtkunst.
Das Drama „Götz von Berlichingen“ brachte ihm die ersten Anerkennungen in der Welt der Literatur und nationalen Erfolg ein. 1774 erschien der Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“, der ihn europaweit bekannt machte. Diese ersten Werke des jungen Dichters sind dem Sturm und Drang zuzuordnen, während Goethes spätere Werke eher der literarischen Strömung der Weimarer Klassik angehören.
Als Goethes Mutter das Haus 1795 aus finanziellen Gründen samt Einrichtung verkaufen musste, ging es durch mehrere private Hände, bis es der Bürgerverein Freies Deutsches Hochstift erwarb. Der Verein ist bis heute Träger des Goethe-Hauses und des Deutschen Romantik-Museums. Mehr als 60 Jahre nach Goethes Tod entstand hier 1897 die erste Dichtergedenkstätte.
Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg war der Wiederaufbau lange umstritten. Schließlich setzten sich die Befürworter des Wiederaufbaus durch und die Bauarbeiten begannen bereits 1947. Das Inventar des Hauses sowie eine genaue Bau- und Ausstattungsdokumentation wurden zuvor ausgelagert, sodass die Rekonstruktion originalgetreu erfolgen konnte.
Heute lässt das Museum das Familienleben der Goethes in der einzigartigen Atmosphäre mit authentisch eingerichteten Räumen lebendig werden. Die alten Wohnräume sind mit originalen Möbeln, Kunstwerken und persönlichen Gegenständen ausgestattet, sodass der Besucher in Goethes Lebensumstände und sein künstlerisches Schaffen eintauchen kann.
Auf vier Etagen wird in 16 Räumen die häusliche (Wohn-)Welt des 18. Jahrhunderts in Frankfurt dargestellt. Zahlreiche Exponate, darunter Handschriften, Bücher, Gemälde und Objekte, die Goethes literarisches Schaffen und seine vielfältigen Interessen illustrieren, ziehen die neugierigen Blicke der Besucher auf sich. Die Gäste können die Arbeitszimmer des Dichters erkunden, seine Schreibgewohnheiten nachvollziehen und in seine Gedankenwelt eintauchen.
Auch Goethes Verhältnis zur Kunst und die Künstler seiner Zeit werden beleuchtet. So begegnet man Frankfurter Malern vom Spätbarock bis zur deutschen Romantik wie Johann Heinrich Füssli, der Malerfamilie Tischbein oder Caspar David Friedrich.
Sehenswert ist auch die astronomische Uhr von 1746, die schon den jungen Goethe beeindruckte. Sie zeigt Datum, Uhrzeit, Mondphasen und Sonnenstand mit Tierkreiszeichen an.
Im Frankfurter Goethe-Haus kann man folgende Dauerausstellungen besuchen: Der Junge Goethe in Frankfurt 1749-1775 sowie die Ausstellung von der Zerstörung zum Wiederaufbau 1944-1951. Im benachbarten Deutschen Romantik-Museum gibt es darüber hinaus abwechslungsreiche Sonderausstellungen wie Hofmansthal. Szenen zum Thema Literatur, Identität und Zeitgeschichte oder eine Ausstellung zu Casper David Friedrich anlässlich seines 250. Geburtstags.
Führungen finden täglich um 14 und 16 Uhr statt. Je nach Publikum bietet das Museum Führungen für Kinder und Familien, Fortbildungen für Lehrer, individuelle Führungen oder Führungen zu bestimmten Themen an.
Ob Workshops, Konzerte, Fortbildungen oder Theater – das Goethe-Haus bietet ein facettenreiches Kultur- und Bildungsprogramm für Kinder, Jugendliche, Schüler, Familien und Erwachsene. Seit vielen Jahren gehören die Liederabende des Freien Deutschen Hochstifts zum Frankfurter Musikleben. Hier werden Texte und Lieder in thematischen Bezug zu den Programmschwerpunkten des Jahres gestellt.
Besonders beliebt sind die Kreativangebote für Einzelbesucher: In Workshops können sich Gäste aller Altersgruppen zeichnerisch oder schreibend mit ausgewählten Objekten aus den Sammlungen des Hochstifts sowie mit ausgestellten künstlerischen und literarischen Werken auseinandersetzen.
Im Museum finden auch Theateraufführungen, Vorträge, Diskussionen und Lesungen für Jung und Alt statt. Auch Kindergeburtstage können im Museum gefeiert werden, bei denen sich die jungen Detektive auf die Suche nach Johann Wolfgang und seiner Schwester Cornelia begeben und anschließend mit der Gänsefeder schreiben und zeichnen lernen.
Anfahrt: Vom B&B Hotel am Hauptbahnhof kommst du ab Platz der Republik mit der U4 bis Willy-Brandt-Platz oder der Straßenbahn 14 und 11 in 10 bis 15 Minuten bis Karmeliterkloster. Von dieser Haltestelle sind es nur noch 250 Meter zu Fuß bis zum Großen Hirschgraben. Wer mit dem Auto anreist, findet in der Nähe einen Parkplatz im Parkhaus Hauptwache.
Öffnungszeiten: Das Goethe-Haus sowie das Deutsche Romantik-Museum sind täglich von 10-18 Uhr geöffnet, donnerstags sogar von 10-21 Uhr.
Preise: Der Kartenverkauf findet vor Ort statt, eine Online-Buchung wird nicht angeboten. Der Normalpreis beträgt 10 Euro, ermäßigt 6 Euro bzw. 3 Euro. Ein kostenloser Audio-Guide per Smartphone gibt zahlreiche Informationen zu jedem Raum.
Tipp: Das Goethe-Haus macht beim Satourday mit! Damit ist der Museumsbesuch am letzten Samstag im Monat (außer im August und Dezember) kostenfrei. Achtung – eine Anmeldung ist erforderlich.
Einen lehrreichen Besuch im Goethe-Haus wünschen dir die B&B Hotels.