Geschichte des Altonaer Fischmarkts
Schon Anfang des 18. Jahrhunderts erhielten die Altonaer Fischer die Möglichkeit, sonntags ihre Fänge vor den Toren Hamburgs zu verkaufen. Dabei wurde schon damals festgelegt, dass lediglich bis 09:30 Uhr gefeilscht und gehandelt werden durfte. Länger konnte der Markt nicht öffnen, damit die delikaten Fische und Meeresfrüchte nicht in der Sonne verdarben und die Fischer noch pünktlich zum Gottesdienst kamen. Dennoch entwickelte sich der Altonaer Fischmarkt erst über Umwege zu Hamburgs größtem Grundversorgungsmarkt und Publikumsmagneten. Denn zunächst boten viele lokale Fischer ihre Waren weiter auf dem bedeutenderen Hopfenmarkt in Hamburg an. Erst 1715 ließ Detlev Christian den Fischmarkt komplett neu errichten und sorgte mit der Verlegung des Gemüse- und Fruchthandels für zusätzlichen Zulauf. Somit wurden an der Elbe ab sofort nicht nur Aale und Heringe, sondern auch Milchprodukte, Obst, Gemüse, Fleisch, Wurst und Produkte des täglichen Bedarfs angeboten. Dank der unglaublichen Vielfalt gewann der Markt daher schnell an öffentlicher Bedeutung. Bis 1870 wird das Gelände allerdings zu klein und muss grundlegend erweitert werden. Bis 1889 übertrifft der Altonaer Markt dann deutlich die Auktions-Umsätze des alten Hamburger Konkurrenzmarktes und verkauft jeden Sonntag Tonnen frischen Fischs. Gleichzeitig lockt der Wochenmarkt zahlreiche Besucher, Privat- und Großabnehmer nach Altona, sodass die Stadt bis 1896 die neue Fischauktionshalle errichten ließ. Um der wachsenden Konkurrenz im Umland standzuhalten, legen Hamburg und Altona ihre Fischmärkte 1934 schließlich zusammen. Lediglich während des Zweiten Weltkriegs wurde der Fischmarkt abgesagt. Doch schon 1948 wird der historische Marktbetrieb unweit der Landungsbrücken wieder aufgenommen. Besonders die historische Fusion der städtischen Fischmärkte sorgt noch heute für Verwirrung. Denn letztlich beschreiben der Altonaer Fischmarkt, der St. Pauli Fischmarkt und der Hamburger Fischmarkt die gleiche Institution. Dennoch kann der Fischmarkt in Altona auf knapp 300 Jahre Geschichte zurückblicken, während St. Pauli erst seit 1870 am Marktgeschehen beteiligt ist. Zu dieser Zeit wurde der lokale Fischmarkt aus der Hamburger Innenstadt aus Platzmangel nämlich nach St. Pauli verlegt - direkt neben den Altonaer Fischmarkt. Als Hamburg und Altona die Fischmärkte 1934 zusammenlegten, um der wachsenden Konkurrenz aus Cuxhaven oder Geestmünde die Stirn zu bieten, übernahm zwar Altona die Verwaltung des neuen, großen Marktes, aber dennoch war nun der Hamburger Fischmarkt geboren.