Renaissance, Barock und Aufklärung - aber auch Ur- und Frühgeschichte, wissenschaftliche Instrumente & die Neuzeit. Im Germanisches Nationalmuseum wird ein immenser Sammlungsbestand von über 1,3 Millionen Stücken gezählt.
Davon werden etwa 25.000 zur Besichtigung ausgestellt. Die Exponate reichen von der Prähistorie bis in die heutige Zeit und umfassen unter anderem die größte Sammlung historischer Musikinstrumente Europas sowie eine der umfangreichsten Sammlungen historischer Grafiken in Europa.
In dieser erstaunlich reichhaltigen Kunstsammlung geht es vor allem um eines: tiefgreifende kulturelle Ereignisse wieder zum Leben zu erwecken - damit jeder Besucher die Vergangenheit hautnah erleben kann.
Tatsächlich ist das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg, ein Juwel unter den Kulturinstitutionen, steht als Wächter der deutschen Kulturgeschichte da. Es ist nicht nur das größte Museum seiner Art im deutschsprachigen Raum, sondern auch eine der ältesten öffentlichen Sammlungen, die die Facetten der Kunst, Kultur und Geschichte der deutschen Völker durch die Jahrhunderte hinweg beleuchtet.
Das Museum öffnet die Tore zu dieser Welt - eben auch von der Steinzeit bis zur modernen Ära der Kunst & Designs. Mit einer beeindruckenden Vielfalt an Exponaten macht das Museum die historische und kulturelle Entwicklung erlebbar. Der Goldkegel von Ezelsdorf-Buch, ein herausragendes Beispiel für historische Kunstfertigkeit, und die graphische Sammlung, die Werke von Albrecht Dürer umfasst, sind nur zwei Beispiele der unzähligen Schätze, die hier zu finden sind.
Die Kunstabteilung des Museums zeigt, wie deutsche Kreativität und Ingenieurskunst die internationalen Strömungen beeinflusst haben. Hier werden nicht nur die Werke von Namen wie Behaim präsentiert, sondern auch von modernen Künstlern wie Dani Karavan, dessen Werke die politischen sowie gesellschaftlichen Themen unserer Zeit reflektieren.
Als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft ist das Germanische Nationalmuseum auch ein bedeutendes außeruniversitäres Forschungsinstitut. Es beherbergt die größte Spezialbibliothek in den Fachbereichen Kunst- und Kulturgeschichte, Ethnologie bis Volkskunde und fördert durch seine Forschungsprojekte, insbesondere auch im Bereich der Dürerforschung, die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der deutschen Kulturgeschichte. Immer wieder zeigt sich dies an den aktuellen (und sich ändernden) Ausstellungen.
Jahrhundertealte Einblicke in jeden Winkel der Humanforschung
So wirft beispielsweise die modernste Ausstellung ein Blick auf die Alchemie, indem sie die Jahrhunderte alte Verschmelzung von literarischem Wissen und praktischen Laborexperimenten beleuchtet. Im Zentrum dieses Unterfangens stand das ambitionierte Ziel, gewöhnliche Metalle durch den sagenumwobenen „Stein der Weisen“ in wertvolles Gold und Silber zu verwandeln. Der Stein symbolisierte dabei nicht nur die Aussicht auf Reichtum, sondern auch das Versprechen von ewiger Jugend und Unsterblichkeit.
Die Präsentation umfasst eine Auswahl von rund 60 Handschriften & frühen Drucken, die überwiegend aus dem 16. und dem Anfang des 17. Jahrhunderts stammen, ergänzt durch historisches Apotheken-Equipment. Dies bietet den Besuchern tiefgreifende Einblicke in die alchemistischen Verfahren und philosophischen Grundlagen dieser Zeit.
Das Museum verdankt seine Gründung dem leidenschaftlichen Einsatz von Hans von und zu Aufseß, der mit dem Ziel antrat, die deutsche Kulturgeschichte in ihrer ganzen Breite und Tiefe zu dokumentieren. Dank seiner Vision und der Beiträge vieler anderer, darunter Wilhelm von und zu Aufseß aber auch Johann Messberger, ist das Museum heute ein zentraler Ort, an dem Besucher die Vergangenheit erlebbar machen und aus ihr lernen können.
Die barocke Architektur des Museumsgebäudes selbst ist ein Kunstwerk für sich & bildet den perfekten Rahmen für die Sammlungen, die von der Steinzeit bis zur Gegenwart reichen. Die Leibniz-Bibliothek, benannt nach dem berühmten Gelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz, bietet eine Fülle an Ressourcen für Forscher und interessierte Besucher, die tiefer in die Themen eintauchen möchten.
Die Nutzung der modernen Technologie durch das Museum, wie die speziell entwickelte App sowie die Möglichkeit 3-D Ausstellungen zu erleben, eröffnet auch externen Besuchern die Möglichkeit, Teil der Erfahrung zu werden. Die App bietet einen interaktiven Rundgang (mit insgesamt 600.000 ausgewählten Objekten der Kulturgeschichte), der die Uhr der Geschichte zurückdreht und jeden Stein der Ausstellung zum Sprechen bringt.
Das Germanische Nationalmuseum öffnet seine Pforten für Kulturbegeisterte von Dienstag bis Sonntag, mit dem besonderen Plus langer Abende jeden Mittwoch. Ab 17:30 Uhr gewährt das Museum freien Eintritt, eine perfekte Gelegenheit für alle, die den Tag mit einer inspirierenden Entdeckungstour ausklingen lassen möchten.
Übrigens: Das Museum lädt mit speziellen Führungen und Veranstaltungen dazu ein, in die Tiefen der deutschen Kulturgeschichte einzutauchen – ein interaktives Erlebnis, das Besucherinnen und Besucher nicht verpassen sollten.
Es versteht sich nicht nur als Museum, sondern auch als eine lebendige Forschungs- und Bildungsstätte.
Das Museum unterstreicht sein Engagement für Bildung mit freiem Eintritt für Kinder & Jugendliche unter 18 Jahren. Diese Politik des offenen Zugangs bekräftigt die Überzeugung, dass kulturelle Bildung ein fundamentaler Baustein in der Entwicklung junger Menschen ist und Kunst bzw. Kultur für jeden zugänglich sein sollten. Hierzu gibt es auch stetig neue Events bzw. Veranstaltungen, die über die Webseite des Museums ersichtlich sind.
Das Museum ist ein lebendiges Forum, in dem die deutsche Kulturgeschichte von der Steinzeit bis zur Gegenwart erlebbar wird - aber auch alles dafür getan wird, dass dies so bleibt. Als größte Sammlung im deutschsprachigen Raum ist es eine unverzichtbare Ressource für all jene, die sich für die komplexen Wege der deutschen Geschichte interessieren - und eines der wohl interessantesten kulturgeschichtlichen Museen Deutschlands besuchen wollen.
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