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Das Schloss Solitude im Westen Stuttgarts

Im von Natur dominierten Stuttgarter Westen erklingt nicht die markante Filmmelodie von „Spiel mir das Lied vom Tod“... Hier regieren prunkvolles Rokoko und fantastische Ausblicke: Auf Schloss Solitude kannst du dich fühlen wie am Hof von Herzog Carl Eugen um 1770. Vom B&B Hotel Stuttgart Vaihingen ist das prachtvolle Schloss der „Einsamkeit“ – Solitude – in weniger als 15 Autominuten zu erreichen.

Die B&B Hotels geben dir hier die besten Tipps für deinen Aufenthalt im Schloss, das nördlich des Rotwildparks im Westen der Landeshauptstadt liegt. Spannende Führungen und versteckte Kunstwerke erwarten dich in diesem prachtvollen Lustschloss. Entdecke hier das beliebte Ausflugsziel, das die Jahrhunderte fast unverändert überdauert hat.

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Der Herzog als Architekt?

Als Carl Eugen nach dem frühen Tod seines Vaters im Alter von nur 16 Jahren die Herrschaft über das Herzogtum Württemberg antrat, ahnte sein Umfeld noch nicht, wie verschwenderisch der kunstsinnige Thronfolger werden würde. Zahlreiche Schlösser, Gartenanlagen und Theaterhäuser haben wir dem Herzog zu verdanken. Seine architektonischen Kenntnisse und genauen Vorstellungen ließ er stets in seine Bauprojekte einfließen, so auch beim Schloss Solitude, das unter seiner persönlichen Aufsicht und der Leitung seines Hofbaumeisters Philippe de la Guêpière erbaut wurde.

Für Carl Eugen hatte Luxus und Repräsentation einen besonderen Stellenwert. Daher ließ er sein Lustschloss äußerlich im exotisch-lebhaften Stil des späten Rokoko bauen. Das Innere ist teilweise bereits vom beginnenden Klassizismus mit seinen typischen klaren Linien und klassischen Raumproportionen geprägt. Auch in den Appartements dienten Räume wie die Bibliothek oder das Schreib Cabinet – normalerweise ein Ort geistiger Arbeit – allein der höfischen Repräsentation.

Höhepunkte des zentralen Pavillons der Anlage bleiben die reich verzierten Prunkräume wie der Marmorsaal und der Weiße Saal unter der Kuppel - das festliche Zentrum des Schlosses. Hier wurde einst bei glanzvollen Bällen das Tanzbein geschwungen oder fürstliche Empfänge gefeiert.

Ein Blick bis nach Ludwigsburg?

Mit der wunderschönen Außenfassade und den prachtvollen Innenräumen ist es aber noch nicht getan. Zum krönenden Abschluss können die Besucher damals wie heute die Kuppel besteigen. Der Aufstieg ist allerdings etwas abenteuerlich, denn die eineinhalb Stockwerke sind nur über eine versteckte Wendeltreppe an der Nordseite zu erreichen. Dieser dunkle, enge und damit geheimnisvolle Zugang zum Dach hat schon damals die hohen Herrschaften amüsiert.

Von der ovalen Aussichtsplattform hat der Besucher heute einen herrlichen Blick ins benachbarte Gerlingen, den Kreis Ludwigsburg und die bewaldeten Höhen von Stuttgart. Damals befand sich hier außerdem ein Irrgarten und ein Heckentheater.

Und wer genau hinschaut, erkennt in Richtung Norden die sogenannte Solitudeallee: Eine kerzengerade Allee, die Herzog Carl Eugen bis 1768 als direkte Verbindungsachse zwischen dem Residenzschloss Ludwigsburg und seinem Lieblingsaufenthaltsort, Solitude, anlegen ließ. Die über 13 Kilometer lange Strecke führt an den Ortskernen von Stuttgart-Weilimdorf, Neuwirtshaus, Stammheim und Kornwestheim vorbei. Das Ludwigsburger Schloss ist zugegebenermaßen nicht direkt zu sehen.

Tipp: Diese Landschaftsachse ist bis heute fast vollständig erhalten und als asphaltierter Feldweg begehbar.

Das kurze, aber ausschweifende Leben am Hofe

Die Einrichtung „Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg“ betreut heute den Prachtbau, der dem Herzog besonders am Herzen lag. Hier wurden aufwendige Prunkjagden, kostspielige Feste, Hofbälle, Galadiners und Schauspielaufführungen veranstaltet. Carl Eugen konnte hier seinem ausschweifenden Lebensstil mit zahlreichen Mätressen freien Lauf lassen.

Doch die komplexe Schlossanlage mit den weitläufigen Gärten, die herrlichen Gebäude, der großartige Marstall, die glänzende Jägerei und die prunkvolle Hofhaltung überstiegen das Budget des Herzogs. Die Ausgaben wirkten sich auch politisch verheerend auf das Herzogtum aus, sodass die Hofhaltung bereits sechs Jahre nach der Eröffnung nach Hohenheim verlegt wurde.

Erst in fortgeschrittenem Alter zeigte sich der Herzog aufgeklärter: 1770 gründete er eine Militär- und Kunstakademie, die spätere Hohe Karlsschule. Sie war als Eliteschule für Söhne aus angesehenen württembergischen Familien gedacht und förderte auch die Ausbildung von Künstlern für Württemberg.

Der wohl bekannteste Schüler dieser Schule wurde einer der berühmtesten deutschen Dichter: Friedrich von Schiller. Sein Vater Johann Casper Schiller übernahm übrigens 1775 die Leitung der herzoglichen Hofgärten und betreute die Obstplantagen, während der Souverän bereits das nächste Schloss für sein ausschweifendes Leben bevorzugte.

Tipp: Mit der StuttCard ist der Eintritt ins Schloss kostenfrei!

Veranstaltungen auf dem Schloss Solitude

Lust auf Gänsehaut und ein einmaliges nächtliches Erlebnis? Der Schein der Taschenlampen verliert sich in den großen Sälen, die blumigen Dekorationen an Wänden und Möbeln in den Schlafgemächern werfen seltsame Schatten... Mit der Taschenlampe durch das Schloss – dazu lädt die Nachtführung in den Herbst- und Wintermonaten ein.

Hinter die Fassaden blicken kann man bei einer Führung mit der Künstlerin Simanowiz, bei speziellen Familien- und Kinderführungen wird der Schlossschatz gesucht. Weitere Schwerpunkte der Führungen sind das Theater am Württembergischen Hof, der Kuppelrundgang und das Hofgeflüster.

Eine Führung lohnt sich auf jeden Fall, denn nur so kann man das Schloss in seiner Gesamtheit kennen lernen: Ob Festsäle, Sockelgeschoss oder auch die heimlich eingebaute Schlosskapelle sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen.

Heiraten wie ein Fürst

Auf Schloss Solitude kann geheiratet werden. Wer sich ins 18. Jahrhundert zurückversetzen lassen und dabei die herrlichen Fresken, das Deckengemälde und die fantastische Aussicht genießen möchte, kann den Weißen Saal unter der Kuppel für seine standesamtliche Trauung nutzen.

Tipp: Die Schlosskapelle wird noch heute als evangelische Kirche genutzt und bietet auch für Hochzeiten ein besonderes Ambiente.

Das versteckte Kunstwerk

Im Schlosshof befindet sich ein Kunstwerk, das entdeckt werden will und sich dem Auge des Betrachters nicht so leicht offenbart. Micha Ullmann hat insgesamt 29 kleine zu‐ und abnehmende Monde in die Pflastersteine eingelassen und damit den Mondzyklus in einem Kreis von 15 Metern Durchmesser dargestellt. Hast du ihn entdeckt?

Die B&B Hotels wünschen dir einen tollen Ausflug zum Schloss Solitude und freuen sich auf deinen Besuch im B&B Hotel Stuttgart-Vaihingen.