Lübeck, 1 Hotel

Das Holstentor beherbergt hinter seinen bis zu 3,50 Meter dicken Mauern das Museum für Stadtgeschichte. 2003 wurde das Gebäude modernisiert und unter dem Titel „Die Macht des Handels“ eine neue Ausstellung ins Leben gerufen. Die Ausstellung umfasst sieben Themenräume mit verschiedenen Installationen. Ein Themenraum befasst sich beispielsweise mit dem europaweiten Außenhandel zur Zeit der Hanse. Dass auch die Bewaffnung des Holsentors thematisiert wird, verwundert nicht, da das Tor als Bestandteil der Befestigungsanlagen, seinerzeit natürlich nicht nur zu Repräsentation sondern auch zur Verteidigung der Stadt diente. Angegriffen wurde das Stadttor in seiner Geschichte allerdings noch nie.

Die Salzspeicher sind an der Obertrave direkt neben dem Holstentor kaum zu übersehen. Sie wurden zwischen 1579 bis 1745 im Stil der Backsteinrenaissance als Lagerhäuser für das Salz errichtet, das aus Lüneburg über die alte Salzstraße und später mit Flussschiffen nach Lübeck transportiert wurde. Das Salz wurde nach Skandinavien ausgeführt und verhalf so der Stadt Lübeck als „weißes Gold“ zu Reichtum und Wohlstand. Noch heute werden die ehemaligen Salzspeicher gewerblich genutzt. Einige kennen die Backsteingebäude vielleicht noch als Schauplatz im Stummfilm „Nosferatu“, in dem die Backsteingiebelhäuser zum neuen Zuhause des Vampirs werden.

Die Viermastbark „Passat“, eines der schönsten Segelschiffe, liegt in Travemünde vor Anker. In Lübecks Hafen an der Ostsee ging sie in den Ruhestand, nachdem sie 1959 von der Stadt Lübeck gekauft und 1960 als stationäres Museumsschiff eingerichtet wurde. Seit 1978 steht die „Passat“ sogar unter Denkmalschutz und gilt mit ihren 56 Meter hohen Masten als das Wahrzeichen von Travemünde. Das 115 Meter lange und bis zu 14,3 Meter breite Segelschiff lief 1911 vom Stapel und kann auf eine ereignisreiche Vergangenheit zurückblicken, in der es als Frachtsegelschulschiff zwischen Europa und Südamerikas Ostküste eingesetzt wurde. Die "Passat" ist von April bis Oktober täglich für Besucher geöffnet.

Zum Stadtbild Lübecks trägt die von 1250 bis 1350 erbaute Marienkirche maßgeblich bei, handelt es sich hierbei doch um die drittgrößte Kirche Deutschlands, die mit ihrem fast 40 Metern hohen Mittelschiff das höchste Backsteingewölbe der Welt beherbergt. Besucher können neben bedeutenden Kunstwerken, wie z.B. dem Triumphkreuz von Gerhard Marck oder dem Swarte-Altar von 1495, die 1968 erbaute größte Orgel der Welt mit mechanischer Traktur in der Marienkirche bewundern. Bei dem Luftangriff von 1942 brannte St. Marien fast vollständig aus. Die heruntergestürzten Glocken, die beim Angriff am Boden des südlichen Turms einschlugen, wurden zum Gedenken aller Toten fern der Heimat nicht entfernt.

Nur ca. 22 km entfernt von der Lübecker Altstadt, in der Lübecker Bucht befindet sich das Ostseeheilbad Travemünde. Travemünde ist der nördlichste Stadtteil der Hansestadt Lübeck und wird auch liebevoll als „die Badewanne der Stadt“ bezeichnet. Schon vor ca. 200 Jahren lockte der Ostseestrand die ersten Badegäste an, wurde 1802 offiziell zum „Seebad“ ernannt und selbst Kaiser Wilhelm II. soll um 1902 einige Zeit dort verbracht haben. Die Erfolgsgeschichte lässt bis heute nicht nach: Travemünde ist und bleibt mit seiner Promenade, dem kilometerlangen Sandstrand, Spielzonen sowie zahlreichen Liegemöbeln und Strandkörben eines der schönsten Seebäder Europas. „Lübecks schönste Tochter“ eben.

Die Kirche St. Petri trägt mit ihrem Kirchenturm zum eindrucksvollen Stadtbild der Hansestadt Lübeck bei. Bereits 1170 wurde die Kirche zusammen mit der Lübecker Marienkirche zum ersten Mal in den Archiven erwähnt. In ihrer Entstehungsgeschichte wurde sie mehrfach ausgebaut. Fertiggestellt wurde sie im 15. Jahrhundert. Am Palmensonntag 1942 viel sie dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer und brannte leider vollständig aus. Heute wird St. Petri nicht mehr für Gottesdienste genutzt, sondern bietet Raum für Themenabende und Veranstaltungen. Wer mag, kann den Aussichtsturm besteigen und den „Lübeck-Blick“ genießen, um dann anschließend im Café das außergewöhnliche Ambiente zu genießen.

Das Lübecker Rathaus befindet sich direkt am Markplatz und ist dank seiner eindrucksvollen Fassade kaum zu übersehen, zählt sogar zu den schönsten und größten Rathäusern Deutschlands. Eine Rathaus-Führung zählt damit schon zum Pflichtprogramm bei einem Aufenthalt in der Hansestadt. Der Bau des Rathauses begann 1230 kurz nach der Verleihung der Reichsfreiheit. Interessantes Detail: Die Türen zum ehemaligen Gerichtssaal im Erdgeschoss sind unterschiedlich hoch. Angeklagte, die freigesprochen wurden, durften den Saal durch die hohe Tür verlassen, Verurteilte mussten die niedrige Tür durchqueren und dabei ihren Hut abnehmen und Kopf senken.